Interkultureller Dialog und Kooperation – nachhaltig und vernetzt agieren
Der interkulturelle Dialog ist ein gesellschaftlicher Prozess, der das Zusammenleben von Migranten und Mehrheitsgesellschaft erörtert und gestaltet. Als Prinzipien der Integration sind insoweit die »Nachhaltigkeit« und »Vernetzung« anzusehen.
Gemeinsames Engagement – Stärkung der Zivilgesellschaft
Einer der erfolgversprechendsten Ansätze gesellschaftlicher Integration besteht in der Steigerung des Beteiligungsgrades der Migranten am sozialen, politischen und kulturellen Leben, also durch Einbindung in das Leben vor Ort. Dies geschieht durch die Mitgliedschaft in Organisationen, durch bürgerschaftliches Engagement, durch Angebote der außerschulischen Bildung, durch gesundheitliche Prävention und Versorgung sowie durch kulturelle Angebote. Hierbei erleichtern soziale Beratungsstellen und allgemeine soziale Dienste die Einbindung in das Gemeinwesen.
Eine besonders integrative Kraft kommt dem Sport zu. Deshalb stehen die Sportvereine im Mittelpunkt der Integrationsarbeit. In der Zusammenarbeit mit den Sportverbänden wird das Ziel verfolgt, mehr Mitglieder in die Sportvereine zu holen und mehr Menschen mit Migrationshintergrund für Funktionen innerhalb der Vereine zu gewinnen. Sport fördert zudem Fähigkeiten wie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Mitverantwortung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sozialisierung.
Vernetzung: Erfahrungen austauschen – Barrieren abbauen
Alle im ZIK dargelegten Maßnahmen können nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, möglichst viele Akteure der Integration zu vernetzen und den Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Zugriff auf die Informationen zu ermöglichen. Die Vernetzung der Integrationsakteure ermöglicht die Verknüpfung bildungsbezogener Integrationsstrategien und die Teilhabe am öffentlichen Leben. Dazu ist idealerweise eine Koordinierungsstelle einzurichten, die für eine institutionelle Vernetzung der lokalen und regionalen Akteure sorgt und den fachlichen Austausch organisiert.
Als eine gesamtstaatliche Aufgabe kann Integration nur in Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft effektiv umgesetzt werden. Überdies sind für eine nachhaltige Integrationsförderung eine enge Verzahnung der Angebote und transparente Förderstrukturen erforderlich. Die Steuerungs- und Förderinstrumente müssen daher auf allen Ebenen weiter koordiniert werden, damit das Zusammenleben vor Ort noch besser gelingt.
Monitoring: Fortschritte messen – Ziele erreichen
Stand und Fortschritte des sächsischen Integrationsprozesses sollen regelmäßig in einem Integrationsmonitoring dargestellt werden. Hierbei sind Fakten anhand messbarer Größen aufzuzeigen. Insbesondere in bildungsrelevanten Statistiken (Schule, Ausbildung, Hochschule) sind Personen mit Migrationshintergrund gesondert zu erfassen. Perspektivisch ist auch die interkulturelle Öffnung des öffentlichen Dienstes statistisch relevant. Aus den statistischen Daten können Schlussfolgerungen für Entwicklungskorridore und weitere Maßnahmen abgeleitet werden. Dadurch werden Erfolge – aber auch Defizite – sichtbar.